Mit Wenzel Hablik, Peter Weibel, Pipilotti Rist, Dorothy Cross, Jun Nguyen-Hatsushiba, Katja Davar, Susanne Kutter, Eva-Maria Grüneberg, Ralph Goertz, Susanna Majuri, SEO, Lukas Roth
Dass unser Bild von der Tiefsee noch nicht endgültig ist, zeigen die vielseitigen Möglichkeiten, die Video-, Film- und Fotokünstler aus diesem Terrain und dessen interdisziplinären Verknüpfungen heute schöpfen. Die Ausstellung führt erstmals 12 künstlerische Positionen von Peter Weibel bis Katja Davar zusammen, die – aus der Perspektive der submarinen Kultur – einer bisher unbekannten Geschichte des bewegten Bildes vom Aquarium bis zum Videobild nachspüren. Von der Aquarienkultur des 19. Jahrhunderts aus schlägt unter / über Wasser eine Brücke zur heutigen Fotografie und Videokunst.
Mit dem Blick auf die Zeit um 1850 werden heute Parallelen sichtbar, die zwei vorher nicht gekoppelte Entwicklungslinien miteinander verknüpfen: Der Beginn der Moderne mit Impressionismus und Symbolismus ging interessanterweise mit der damaligen Entdeckung der Unterwasserwelt und der Erfindung des Aquariums seit dem Londoner „Fish House“ von 1853 einher. Der Blick in monumentale Glasaquarien eröffnete den Betrachtern eine abgeschlossene, bewegte künstliche Welt im Innenraum, die ein Gegenstück zur Entdeckung des Naturlichts in der Freilichtmalerei im Außenraum bildete. Die Geschichte des modernen bewegten Sehens findet so zusätzlich in der Erfindung des Aquariums einen Anfang.