Mit Karel Appel, Georg Baselitz, Paul Baum, Georg-Emil Baumann, Rupprecht Geiger, David Hockney, Horst Janssen, Diedrich Janssen-Jennelt, Wilhelm Langlotz, Maria Lassnig, Franz Radziwill, Arnulf Rainer, Johann Georg Siehl-Freystett u. a.
20 Jahre nach der letzten bedeutenden Ausstellung über die Gemäldesammlung der Stadt Wilhelmshaven im Jahr 1987 möchte die Kunsthalle Wilhelmshaven einen frischen Blick auf die stadteigene Sammlung wagen. In der Öffentlichkeit wird oft vergessen, dass diese eigentlich aus zwei Teilen besteht: einem älteren Teil aus Gemälden seit 1900 und einem jüngeren Teil mit Gegenwartskunst seit 1960. Das Konzept der ursprünglichen Sammlungs-bestrebungen war tatsächlich von Beginn an zweigleisig angelegt: Arbeiten von heimatverbundenen und von überregional anerkannten Künstler sollten gleichermaßen berücksichtigt werden. Willy Hahn, einer der Gründungsväter der Sammlung, betont im Jahr 1919: „So bleibt uns die Aufgabe, in der jüngeren Produktion der Gegenwart nach Qualität zu suchen, und aus dieser Kunst, die noch zu mäßigen Preisen zu haben ist, das Beste zu erwerben…“ Doch entsprach dieser Ausrichtung, auch leichter erschwingliche Kunstwerke zu sammeln, erst die Einrichtung einer Grafothek ab 1978 mit zeitgenössischen Grafiken, die heute mit Perlen aktueller Kunstpositionen aufwartet.
Ziel dieser Ausstellung ist es, die beiden, oft getrennt wahrgenommenen Teile in einer umfangreichen Überblicksschau zusammenzuführen. Im Zentrum stehen übergreifende Leitlinien, die anhand eines Konvoluts von circa 150 Werken inhaltliche und formale Zusammenhänge von 100 Jahre städtischer Kunstsammlung sichtbar machen und in pointierten Sicht-wechseln konfrontieren: u.a. „Vom Naturlicht zum Farblicht“ oder „Individuum und Masse – Vereinzelung und Verdichtung“. Da sich mit der Entwicklung des modernen Bildverständnisses grundlegend der institutionelle Umgang mit Kunst veränderte, möchte die Schau die jeweilige Hängung auf die ästhetische Vielseitigkeit der Bildgruppen abstimmen.
Mit dieser großen Ausstellung wird ein visueller Querschnitt durch die immer noch über-regional zu wenig bekannte Sammlung der Stadt Wilhelmshaven gezogen und zeigt aus der Perspektive der der selten gezeigten Grafikbestände der Gegenwartskunst nahezu 100 Jahre Sammlungstätigkeit auf.
Eine Broschüre mit einführenden Texten, hrsg. von Viola Weigel, Kuratorin der Ausstellung, erscheint zur Eröffnung.