Das Thema Natur und Kunst erfährt zurzeit eine bemerkenswerte Renaissance. Viele Künstler*innen entdecken Landschaft, Wald und Meer als Thema künstlerischer Forschung unter naturwissenschaftlichen und ökologischen Aspekten neu. Dabei fand Natur als alternativer Kunst- und Ausstellungsraum schon seit den 1960er-Jahren große Beachtung und es entstanden Arbeiten, bei denen sich Künstler*innen körperlich mit Meer, Seen und Flüssen auseinandersetzten, den Strand als Ort für Interventionen nutzten, die durch den Tidenhub von selbst wieder verschwanden, schwimmende Objekte schufen oder künstlerische Arrangements gleich ganz unter Wasser inszenierten.
Die Ausstellung BY THE SEA dokumentiert ephemere Arbeiten aus Performance, Konzeptkunst, Fluxus und Minimal Art ebenso wie größer angelegte Werke der Land Art. Gezeigt werden künstlerische Positionen aus Ost-, West- und Nordeuropa, den USA, Südamerika und Asien – Fotografien, Filmaufnahmen, Objekte, Installationen, Live-Performances und Re-Inszenierungen etwa von Artur Barrio, Oddvar I.N. Daren, Jiří Kovanda und Gerd Tinglum. Darüber hinaus entstehen neue Projekte junger Künstler*innen – so eine Arbeit der norwegischen Künstlerin Ina Hagen, die ein partizipatives Projekt – „The Mariners‘ Round-robin“ direkt in der Landschaft entwickeln wird. BY THE SEA führt die kunsthistorische Untersuchung des Projekts THROUGH A FOREST WILDERNESS fort, das 2018 im Berliner Grunewald präsentiert wurde und sich mit dem Thema Aktionskunst und Wald auseinandersetzte. Die Ausstellung ist eingebettet in ein umfassendes Programm mit Vorträgen, Symposium, Performances, Führungen, Live-Speakern, Bootstouren, Wattwanderungen und kreativen Angeboten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Ein ausführlicher zweisprachiger Katalog erscheint im Laufe der Ausstellung. Ein internationales Symposium ist für Anfang Oktober 2021 geplant.
Mit Arbeiten von Milan Adamčiak/Jozef Revallo/Róbert Cyprich, Bas Jan Ader, Nikita Alexeev, Keith Arnatt, Artur Barrio, Bård Breivik, John Cage, Oddvar I.N. Daren, Ina Hagen, Lumír Hladík, Peter Hutchinson, Tadeusz Kantor, Inghild Karlsen, Alison Knowles, Jiří Kovanda, Milan Kozelka, Jeewi Lee, Cecylia Malik, Ana Mendieta, Fina Miralles, Jüri Okas, Ewa Partum, Zorka Ságlová, Gerry Schum, Mieko Shiomi, Robert Smithson, Gerd Tinglum, Die Tödliche Doris und Ben Vautier.
Gefördert durch die
Kulturstiftung des Bundes
Stiftung Niedersachsen
NORD/LB Kulturstiftung