Seit beinahe 20 Jahren stößt der international bekannte und arbeitende Ralf Peters in den durch die digitale Revolution in den Grundfesten erschütterten Raum dessen vor, was wir nach wie vor Fotografie nennen. Aber ist sie inzwischen nicht das, was die Malerei seit Jahrtausenden war? 1960 in Lüneburg geboren, an den Akademien in Braunschweig, Nimes und München in Malerei und Bildhauerei ausgebildet, kennt der Künstler die Mittel nur zu genau: Farbe, Licht, Raum, Fläche, Kontur, Perspektive, das Mit- und Gegeneinander von Formen - in einem Wort: die Komposition.
Die von ihm eigenhändig fotografierte und dabei schon "inszenierte" Aufnahme wird sodann mit Hilfe von Software am Rechner weiter verändert. In der ebenso nüchternen wie lakonischen Verwandlung der "dokumentierenden" Fotos in gestaltete Kunstwerke, durch ihre merkwürdige Schönheit und mit der virtuosen Balance auf den Grenzen der Gewohnheit unseres Bildgebrauchs führt uns Peters an das Limit: Was sehen wir, wenn wir sehen?