Mit Blaise Drummond, Robert Sherrat und Matthew Davis
Die Sommerausstellung widmet sich einem aktuellen Thema in der britischen Malerei. In der Nachfolge von Jackson Pollock entwickeln drei angelsächsische Maler eine besondere Form der Aktionsmalerei, allerdings um deren abstraktes Vokabular aus Klecksen, Tropfen oder Farbschlieren wieder in eine gegenständliche Bildtradition zu überführen. Die Zufallsbestimmtheit dieser „Malerei ohne zu Malen“ wird dabei im Sinne konzeptueller Bildgestaltung auf den Prüfstein erhoben.
Blaise Drummond ( 1967) lässt aus getropften, geklebten und montierten Bildelementen ein komplexes Natur- und Architekturbild auf puristisch-hellem Grund entstehen und hinterfragt damit die „weißen“ Natur-Utopien der Bauhausmoderne. Matthew Davis ( 1969) gießt Email- und Lackfarben direkt auf die Leinwand, deren undurchdringliche Materialität sich allerdings durch die wie von innen leuchtenden Bildmotive von Stadien und Jahrmärkten in Licht aufzulösen scheinen. Robert Sherratt (* 1970) geht von einem eigenen Bildarchiv von Klecksen, Tropfen und Spritzflecken in seinen Acrylarbeiten aus. Der Maler reproduziert ausgewählte Kleckse und bringt sie an der Stelle auf die Leinwand, die einem bestimmten gegenständlichen Element innerhalb der Gesamtfigur entsprechen. Seine Serie Vehicles (Fahrzeuge) zeigt den inneren Bauplan von Autos wie von Geisterhand erstellt: Blaupausen der Moderne.
Die Maler führen in ihren Werken nicht nur die subjektive und gestische Ausdruckskraft des Action Painting ad absurdum, sondern erinnern mit ihren historischen Motiven (Jahrmärkte, Fahrzeuge, Bauhausarchitektur etc.) auch an die eigentlichen Mitbegründer der bewegten und sich bewegenden Moderne.