kunsthalle
wilhelmshaven
03.12.2005 – 12.02.2006

Gott sehen

Risiko und Chancen religiöser Bilder

Hermann Nitsch, Schüttbild, 1961
Dispersion auf Kreidegrund

Mit der Ausstellung GOTT sehen versammelt die Kunsthalle Wilhelmshaven nicht nur hochkarätige Werke von namhaften zeitgenössischen Künstlern, wie bemalte Kruzifixe und Christusbilder von
Arnulf Rainer, Heiligenbilder von Pierre & Gilles, eine Kreuzwegstation und Aktionsrelikte von Hermann Nitsch, ein „Vater unser“ von Martin Assig, Kircheninterieurs von Roland Fischer und „Altarbilder“ von Friederike Feldmann oder Marienbilder von Beate Haupt. In dieser Präsentation tritt erstmals europäische Gegenwartskunst, die sich ausschließlich christlicher Motive bedient und so den kirchlichen Kontext direkt assoziiert, in Dialog mit klassischen kirchlichen Werken vom Kruzifix über das Andachtsbild bis zur Kreuzwegstation.
In Kooperation mit der evangelisch-lutherischen Christus- und Garnisonkirche und der katholischen Kirche St. Willehad, beide Wilhelmshaven, sowie der evangelischen Gemeinde St. Nicolai in Wittmund findet ein sogenannter „Bildertausch“ statt: Kunstwerke werden einerseits in der „kirchlichen Praxis“ geprüft. Und andererseits versetzt die Ausstellung Ausstattungsstücke dieser Kirchen in die Kunsthalle, damit sie im Kunstkontext betrachtet werden können. An 1+3 Orten treffen „angestammte“ auf vorübergehend eingeladene, „fremde“ Bilder und Bildwerke. Verschiedene Konzepte von Bildern im Kunst- und Kirchenzusammenhang werden sichtbar und in ihrer Unterschiedlichkeit diskutierbar.
„Test it!“ lautet die Devise, die den Erfahrungsschatz von „Kunstgängern“ und „Kirchgängern“ erweitern wird.

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